Donnerstag, 26. August 2010

Ich bin ein "Gremlizaner"

Nachdem ich 144 Tage in der Freitags-Community, im "Hinterland des Feindes" gegen Antisemitismus, Israelhass und völkischen Sozialdarwinismus angeschrieben habe, bekam ich einige eMails von Konkret Autoren.  Eines davon von Stefan Frank (1) am 17.6.2010 und eines von Herman L. Gremliza (3) am 29.6.2010. In der aktuellen Konkret 9/2010 ist der Briefwechsel von Freitag Herausgeber Jakob Augstein und Hermann L. Gremliza (3) auf Seite 66 im "Gremliza Express" abgedruckt. Ich dokumentiere nun drei Gründe von vielen, weshalb ich seit über 30 Jahren Konkret-Leser bin:
 
(1) “Was Sie schreiben, ist alles sehr richtig, und Ihr Kampf gegen den Antisemitismus sehr wichtig, insbesondere, weil sie die Gefechte ins Hinterland des Feindes tragen. Nun wundere ich mich allerdings, dass Sie sich darüber zu wundern scheinen, dass der Feind sich das nicht länger bieten lassen will. […] Das ist ja so, als würde man erwarten, in einem Blog der katholischen Kirche den Papst kritisieren zu dürfen, finden Sie nicht?"

(2) "Lieber  fidelche,
zurück von einer fernen Insel schnell einen Gruß, mit dem ich mich Stefan Franks Antwort anschließe.  Wer mit Paech oder Watzal diskutieren will, soll es tun. Ich geh solange Sarah Silverman gucken.
Ihr Gremliza"


(3) "Da schreibt man Monat für Monat fünfunddreißig Jahre lang diese Seite voll – und was ist der Dank? Das ist der Dank:

Lieber Hermann Gremliza,
wir haben eine Diskussionsreihe, den Freitag-Salon, zu der ich Sie gerne einmal einladen würde. Ab der kommenden Spielzeit findet das einmal im Monat im Gorki-Theater statt. Es geht um Gesellschaft und Kunst und Politik. Wir werden uns dabei an den Spielplan des Gorki-Theaters anlehnen, und ich moderiere. Eigentlich ein sehr schönes Format.
Am 21.9. soll es um Helmut Kohl gehen, um die 80er Jahre, dann die Zeit der Wende und den deutschen Wandel.  Das Gorki hat dazu ein Theaterprojekt. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie an diesem Abend mit uns diskutieren würden. Aber ich will Ihnen nicht verheimlichen, wen ich da sonst noch einladen möchte: Gustav Seibt und Kai Diekmann. Diekmann kennt Kohl ja sehr gut, war damals ein Fan und ist seitdem ein Wegbereiter eines „neuen Deutschland“, das sich von der alten Bundesrepublik ja erheblich unterscheidet. Ich halte das für eine sehr spannende Kombination und wäre sehr froh, wenn Sie dabei wären. Melden Sie sich?
Herzliche Grüße Ihr Jakob Augstein


Lieber Herr Augstein,
haben Sie Dank für Ihre Anfrage, die mich erst heute erreicht hat, und sagen Sie mir, bitte, daß Sie nicht im Ernst gemeint haben, ich könnte mich mit einem Schmieranten wie dem Chefredakteur des größten Drecksblatts auch nur in einem Raum aufhalten, geschweige denn an einen Tisch setzen.
Mit freundlichen Grüßen H.L. Gremliza


Worauf das Trio sich den weiten Weg durchs neue Deutschland allein bereiten wird. Oder gibt’s Ersatz durch ein gemütlicheres Haus als mich? Durch Broder vielleicht? Oder den Geißler? Falls die Schwarzer ausgebucht ist."


PS: Stefan Frank hat mich gebeten seine eMail nicht vollständig zu veröffentlichen. Eventuell frage ich nochmal bei ihm an und bitte ihn darum alle seine Sätze veröffentlichen zu dürfen. Es handelt sich dabei um einen, aus meiner Sicht, sehr schönen Satz.

4 Kommentare:

  1. exzerpte aus ner stasi-akte? gestapo-belobigungsschreiben? oder einfach nur selbstbeweihräucherung und segeln im windschatten vermeintlich großer?

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  2. Welchen Schmieranten und welches Drecksblatt meinte Gremliza? Ich würde mich über ne Mail von Gremliza freuen.

    Eine Stasi-Akte und Gestapo-Belobigungsschreiben kann hier nur jemand sehen, der nicht alle Tassen im Schrank hat, dafür Stasi-Akten und Gestapo-Belobigungsschreiben selbst im Schubladen hat.

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  3. na skeptikerin,
    mal wieder die fragezeichen übersehen?

    das, was fidelche da zusammengestellt hat, erinnert mich übrigens auch an handschriftliche vermerke am rand - in ausländerakten z.b. - ich war immer ganz froh, wenn ich die zu lesen bekam. dann wußte ich wenigstens, mit welchen 'leitlinien der politik' ich es grade mal wieder zu tun hatte!

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  4. Ich bin so froh dass ich kein Freitagsblogger bin.

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